The Bad News Bears (Die Bären sind los, 1976)

Der desillusionierte und versoffene Poolreiniger Morris Buttermaker (Walter Matthau in Bestform) übernimmt als Baseball-Coach für die Bären, die wohl glückloseste Little-League-Mannschaft unter der Sonne des San Fernando Valley – und die wohl authentischste Ansammlung an Kinderdarstellern der 70er. Ihre gemeinsame Spielsaison zerlegt den amerikanischen Traum und trifft subversiv-rotzig mitten ins Herz.

2 thoughts on “The Bad News Bears (Die Bären sind los, 1976)

  1. Matt says:

    Die Serie habe ich auch noch in Erinnerung aus dem Ferienprogramm. Und inzwischen auf DVD, aber … ja, die lege ich doch eher selten mal wieder ein. Den Film allerdings sehe ich mir regelmäßig an, und ich schmelze jedesmal wieder dahin. Ich glaube, ihr habt es mit „unprätentiös“ ziemlich perfekt auf den Punkt gebracht. Er ist so ehrlich, so natürlich, so menschlich. Warts and all, wenn ich mal diesen Anglizismus verwenden darf. Einfach wundervoll. Ich kann mich aber auch erinnern, ihn schon irgendwann in den 80ern parallel zur Serie gesehen zu haben, ebenso wie die Fortsetzungen. Und als kleiner Lupus, der ich damals war, weckte der Charakter der Amanda Whurlitzer doch dieses erste Kribbeln. Heute, als Morris Boilermaker, schätze ich die toll gespielte, wenn auch oft schmerzhafte Vater-Tochter-Beziehung und Amandas Tanz zwischen (erwachender) Femininität und Tomboy-Attitüde. Einfach fantastische Charaktere, die sich sowohl vielen gängigen Stereotypen entziehen, aber gleichzeitig nicht das unsägliche erzwungene „ich bin anders als die anderen“ vor sich hertragen. Wie ihr es so schön auf den Punkt brachtet: Kids einfach mal Kids sein lassen. So wie sie sein wollen. Ich merke an meinen eigenen Charakteren immer wieder, wie sehr mich der Film und die Charaktere geprägt haben. Sie sind unerträgliche Rüpel, aber ich liebe jeden einzelnen der Bären aus ganzem Herzen.

    Und was bin ich glücklich zu hören, dass auch Paper Moon auf der Shortlist steht, ein weiterer meiner persönlichen Favoriten. Furchtbare Geschichten hinter den Kulissen. Die Familie O’Neal „dysfunktional“ zu nennen, wäre ja schon eine massive Untertreibung und Verharmlosung. Ich muss dieses Wissen tatsächlich ein bisschen ausblenden, wenn ich den Film sehe, aber das ist halt immer wieder ein schwieriges Thema, wie man Kunst rezipiert, wenn man weiß, zu welchem Preis sie entstanden ist. Sieht man sich aber nur das Ergebnis allein an, dann finde ich es tatsächlich schwer, einen schöneren Film als Paper Moon zu finden. Ich freue mich schon jetzt wahnsinnig darauf, wenn er bei euch an die Reihe kommt!

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  2. Photonenzähler says:

    Ach, dieses „Echte, rohe, dreckige“ gibt es viel zu selten im Film, was aber auch nicht so wirklich verwundert, wenn die heute fast alle durch dreißig Testscreenings und Produzenten-Runden müssen. Das ist einer der Gründe, warum ich heutzutage eher im Theater als im Kino zu finden bin.

    Zu Yorge Lanthimos – ich liebe „The Favorite“ sehr, so schön absurd, wenn in einem Historienfilm mit Fisheye-Linse ein an Breakdance erinnernder Tanz von Leuten in übertriebenen Barokoko-Kostümen aufgenommen wird.

    Und dann noch großes „Hallo“ zum Schluss, da freu ich mich doch noch mal mehr auf die November-Laterne, Totoro ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme, von den Ghiblis finde ich nur Mononoke noch besser.

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