The Babadook (2014)

„Wer das hier liest, schau hin und guck, wird ihn nicht mehr los, den Babadook.“ Ist es ein schauriges Pop-Up-Buch? Vielleicht ein wahrhaftiges Monster? Möglicherweise pure Einbildung? Oder die Manifestation eines tief sitzenden Traumas? Was immer der Babadook ist, er will Besitz ergreifen von Amelia und ihrem sechsjährigen Sohn Samuel – in diesem tiefenpsychologischen, modernen Klassiker des Horrorfilms.

3 thoughts on “The Babadook (2014)

  1. Christoph says:

    Hach, Sebastians Aversion gegen Filme, die jünger als ~70 Jahre sind, sonst ein sympathischer Quirk, gerät hier gefährlich nahe ans Absurde.

    Man muss ja The Babadook als Einzelfall nicht mögen – für mich funktioniert er als reiner Horrorfilm nur mittelmäßig. Mit welcher teuren Botschaft er aber das Thema abschließt, und mit welcher Drastik er sich einem Thema widmet, das im westlichen Kulturkreis ein Volltabu ist, u.A. unterschwelliger Hass aufs eigene Kind, macht ihn zu einem herausragenden Genrebeitrag.

    …Und zu einer Erweiterung dessen, was ein Horrorfilm sein kann, womit er symptomatisch für die Evolution des Horrors der letzten zehn Jahre steht. Filmemacher sind nicht nur erheblich besser darin geworden, echte Angst zu erzeugen, auch durch eine kleine Lovecraft-Renaissance abseits von Schock und Ekel, sondern schaffen es zum Teil auch, reichhaltige Themen mit in die Werke zu verweben, die eine fruchtbare Symbiose mit dem bloßen Grusel eingehen. In den besten Werken gewinnt dadurch beides. Hat es sicher auch früher schon gegeben; dennoch sehen wir heute meiner Ansicht nach mehr progressive Autoren als früher. Nicht immer gelingt eine Reformation, aber es gibt dort einen ganz klaren Willen, und das Genre steht heute auf einem äußerst breiten Fundament. Wenn man aber nur auf Kinoplakate schaut, sieht man das nicht.

    Ich liebe Euch, höre immer zu, aber muss doch sagen: Filme wie Hereditary, The Witch, Midsommar und viele weitere auf ein Monster of the Week zu reduzieren, lässt in mir die Erbensuppe kochen!

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    1. Simon says:

      Hey Christoph,

      danke für Deinen Kommentar! Ich hoffe schon, dass der Podcast nicht den Eindruck erweckt, dass wir den Film auf das Monster der Woche reduziert hätten. Ich glaube, wir haben die von Dir erwähnten Themen ganz gut herausgearbeitet, auch wenn Seb und ich zum Schluss zu unterschiedlichen Bewertungen kommen, die nach meinem Dafürhalten auch gut begründet wurden. Bin in vielen Punkten bei Dir, halte The Babadook aus den von Dir genannten Gründen ebenfalls für einen herausragenden Film. Und die anderen von Dir genannten ebenso.

      Nur bei einer Aussage habe ich den Drang, Dir nett, aber vehement zu widersprechen, auch wenn Du sie sicher bewusst überzeichnet hast: Mein hochgeschätzter Podcast-Kollege liebt auch viele Filme jüngeren oder jüngsten Datums. 🙂 Kann man wunderbar in unserem „Award-Special“ neulich nachhören.

      LG und danke Dir fürs Zuhören!
      Simon

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      1. Christoph says:

        Weiß ich durchaus, natürlich von mir überspitzt – aber man muss den Jung ja auch irgendwie wachrütteln! Er muss dringend weiterhin eingeladen werden, sich von den Qualitäten moderner Horror-Highlights überzeugen zu lassen.

        Also streite bitte Du weiter für die gute Sache, wo ich es nicht kann!

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