Aus den eigenen Kindheitsträumen und jeder Menge Pulp schmiedete George Lucas im Jahr 1977 ein SciFi-Märchen, das die Filmstudios und die eigene Crew nicht kapierten, das aber dennoch die Welt im Sturm eroberte. Simon & Sebastian lieben den Krieg der Sterne am innigsten in seiner charmanten, Grindhouse-mäßigen, ursprünglichen Fassung – nix mit Episode IV oder Eine neue Hoffnung!
Der Film-Podcast
Ben Hur oder die 10 Gebote würde ich echt gerne mal auf großer Leinwand sehen. Habe die in den 90ern nur auf VHS in schlechter Qualität gesehen.
Danke für eine weitere herrliche Filmbesprechung! Ich hätte mir noch ein paar Worte zur Filmmusik und auch zu dem ikonischen Filmplakat gewünscht, das ja sehr reißerisch daherkommt.
Meinen ersten Kontakt mit ‚Krieg der Sterne‘ muss so Anfang der 80er gewesen sein: mein Vater besaß die beiden Super 8-Filmrollen ‚Galaxis in Flammen‘ und ‚Duell der Raumschiffe‘, die hat er auf eine große Rolle zusammengefügt. Das war schon ein sehr einschneidendes Erlebnis für mich, ich saß da (laut Erzählungen) mit gebannten Augen und offenem Mund und verfolgte, was da auf die Leinwand projiziert wurde. Eigentlich verrückt wie der Film trotz der straffen Kürzungen in dieser Form dennoch für mich funktioniert hat. Ihr könnt euch mein Erstaunen vorstellen, als ich den Film dann ca. 10 Jahre später erst (auf VHS aus der Videothek) in voller Länge gesehen habe und erkannte, wieviel eigentlich von der Handlung gefehlt hat.
Ein wunderbarer Rückblick auf einen Klassiker. Ich kann zwar auch mit den Prequels leben – die hatten die Messlatte mit wildem Jedi-gehüpfe und öden Materialschlachten schon ziemlich tief gehängt – und auch mit den Sequels, aber diese schlichte aber starke Erzählung mit klassischer Struktur bleibt unerreicht.
Als der Film rauskam war ich noch zu jung, um ihn im Kino zu sehen. Auf einer Kur hatte damals jemand das Star Wars Brettspiel dabei: „Eine Prinzessin muss aus einer galaktischen Müllpresse gerettet werden, wobei ein dunkler Typ im Weg steht“. Na ja. Als meine Schwester mir später vom zweiten Film erzählte, war ich immer noch nicht überzeugt. Das kam erst mit der Zeit.
Und natürlich ist Star Trek intelligenter als Star Wars. Kosmische Phänomene, das Zusammentreffen mit ausserirdischen Kulturen – das kommt in der Form alles nicht vor. Selbst die fremdartigsten Nichtmenschen wirken völlig normal und lösen keinen kulturellen Konflikt aus. Die ganze Handlung dreht sich um die Auseinandersetzungen zwischen zwei hauptsächlich menschlichen „Machtblöcken“. Erst die Prequels haben mit der Thematisierung politischer Themen eine weitere Ebene hineingebracht. Und die Sequels zeigen immerhin einen Konflikt innerhalb des Widerstands und trauen sich, die Jedi in Frage zu stellen. Das gefiel auch nicht jedem.
„Am Rande des Universums“ – war das Absicht? „Weißt du, wenn das Universum ein helles Zentrum hat, dann bist du auf diesem Planeten am weitesten davon weg“!
Die These, dass Lucas seiner Ex die Tantiemen nicht gönnt, erinnerte mich an etwas. Roddenberry hat doch, soweit ich weiß, für die Star Trek Titelmelodie extra einen Text geschrieben, der nicht wirklich gut war und auch nie für die Serie benutzt wurde, nur um Anspruch auf einen Teil der Tantiemen zu bekommen. Es geht immer wieder ums Geld.
An eure Indiana Jones Rückspultaste denke ich gerne zurück. Vielleicht könnt ihr ja eine Fortsetzung machen über Teil 4 und 5. Klar, sie sind nicht so gut wie der Erste, aber viele Kritikpunkte zu Teil 5 kann ich nicht ganz nachvollziehen. Viele klagen, dass das nicht das war, was sie persönlich sehen wollten. Und manche wollen wohl einfach Disney brennen sehen. Und wenn das Kino schon an der Pandemie gelitten hatte, dann leidet es heute mehr und mehr am Streaming.
Mein Zauberlaterne Zitat des Monats war, dass ihr TAD „seit 17 Jahren“ macht. Da habe ich wohl noch einiges nachzuholen.
Danke für die wieder mal tolle Besprechung!
Köstlich die Hintergründe über das polnische Autorenkino, in dem nicht jeder so genau wusste, was dabei herauskommen soll.
Ganz so unzugänglich scheint die originale Fassung aber nicht zu sein. Ohne Werbung machen zu wollen, aber auf Amazon scheint es eine DVD zu geben mit dem Bonusmaterial „ Der originale Kinofilm von 1977 auf Bonus-DVD“.
Schön, dass es Dir Spaß gemacht hat!
DVD: In der Tat, das ist die letzte offizielle Veröffentlichung, eine extrem niedrig aufgelöste Letterboxed-Version. Die erwähnen wir ja schon und auch, wie oft sie mosaikmäßig in die Version reinpasst, die wir geschaut haben. Alles andere als empfehlenswert.
Stichwort: Tosche Station – in der dt. Synchro hab ich früher immer ‚(T)uschi Station‘ verstanden
Ihr habt es ja kurz im Scherz angedeutet, dass dies ein genialer Titel für ein Musikalbum wäre: tatsächlich gibt es zwei Reminiszenzen zu eben besagten Tatooinesken Jugendtreff, den wir erst in ‚Book of Boba Fett‘ zu sehen bekommen: Mark Hamill ist sich ja nie zu blöd für einen Gag und twitterte sich selbst 2020 vor der Tosche Tankstelle, wo er endlich endlich die Energiewandler abholt. Zum anderen hat die Comedy Musikgruppe ‚Gregory Brothers‘ einen Samplemix mit dem Titel ‚Tosche Station‘ auf Youtube veröffentlicht, wo Dialogausschnitte mit Musik verquickt sind.
Ich bin auch so ein riesen Fan von der Originaltrilogie. Disney scheint nicht ganz klar zu sein wieviel Geld sie links liegen lassen wenn sie die Urversionen nicht offiziell veröffentlichen.
Vielleicht wollen sie warten bis sich alle Fans aus inoffiziellen Quellen eingedeckt haben – man könnte es fast glauben. *g*
Für die 1997er Versionen war ich damals im Kino, selbst meinem 17jährigen Ich kam das irgendwie falsch vor. CGI neben den Puppen, Star Wars statt Krieg der Sterne, Jabba der sich nach Greedos „tot oder lebendig“ Besuch mit Worten von Han abspeisen lässt….. ne ne George.
Gibt ein sehr empfehlenswertes YT Video zu dem Thema das ich ziemlich gut finde, falls es jemand nicht kennt: https://www.youtube.com/watch?v=2WJs77-iJgQ