Silent Running (Lautlos im Weltraum, 1972)

Um die Ringe des Saturns, unter einer Kuppel schwebt der letzte Wald der Menschheit. Ist Gärtner Freeman Lowell ein verrückter Öko-Terrorist? Oder konsequenter Idealist? Oder gar ein fürchterlicher Versager, der nicht einmal auf drei Roboter aufpassen kann? Effektwizard Douglas Trumbulls melancholisches SciFi-Märchen ist der letzte Teil in Simons Trilogie „Wahnsinn inmitten der Sterne“.

2 thoughts on “Silent Running (Lautlos im Weltraum, 1972)

  1. Ohrwell says:

    Danke für eine weitere Besprechung zu einem Film, mit dem ich auch besondere Erinnerungen verknüpfe:

    Zum ersten Mal habe ich ‚Silent Running‘ als Kind bei meiner Tante auf Kassette gesehen (ich weiß nur nicht mehr, obs eine Kaufkassette oder eine Fernsehaufnahme war). Bin mir aus heutiger Sicht nicht sicher, ob der Film für jüngere Gemüter tatsächlich geeignet ist, aber damals hat man nicht viel Federlesen drum gemacht.

    Ich finde, dass man schon am Anfang ziemlich deutlich vorgeführt bekommt, dass Lowell der Wald über die Menschen geht: er wirft den Rowdies, die durch seine Beete fahren, nämlich einen Spaten nach, im vollen Bewusstsein sie damit verletzen zu können. Ein gewisse Gewaltbereitschaft ist also zu Anfang schon vorhanden, denke ich. Aber wie ihr richtig bemerkt habt, belastet diese Tat sein Gewissen, vor allem als ihm bewusst wird, dass Wolfs Leiche immer noch im Wald liegt. Er lässt sie auch von den Robotern beerdigen, weil er es vermutlich nicht erträgt. Vielleicht funktioniert auch das Pflanzen des Baumes nicht, weil die Roboter es mit dem Begraben eines Toten gleichsetzen.

    Wie es auf der Erde zugeht, erfährt man in den wenigen Gesprächen zwischen den Charakteren: Hunger und Arbeitslosigkeit sind besiegt, aber dafür sind Kreativität und Ambitionen verloren gegangen. Vermutlich aufgrund des monotonen Klimas auf der Erde sind auch die Menschen simpel gestrickter geworden. Die Erde ist für Lowell keine Heimat mehr, zu der eine Rückkehr lohnt. Er ist ein freiwilliger Robinson, der keine Rettung wünscht.

    Eine Szene, die ich noch herausheben möchte, ist die ziemlich am Ende wo er durch das Schiff läuft wie in Trance und die Kamera kurz aus seiner Perspektive eine ‚Waldvision‘ zeigt, die aber mit einer düsteren Musik untermalt ist. Da wird sein Realitätsverlust auch sehr deutlich.

    Antworten
  2. Martin aus Magdeburg says:

    „Solo: A Star Wars Story“ finde ich super und kann immer gar nicht verstehen, dass den Leute doof finden.

    Ich habe vor ein paar Monaten den Soundtrack von „Silent Running“ auf LP auf einem Flohmarkt entdeckt und habe ihn gekauft, obwohl ich gar keinen Plattenspieler habe. 😀 (Mein Vater hat aber einen. So nehme ich die Platte dann und wann mal zu „besonderen Anlässen“ mit.)
    Der Film „Lautlos im Weltraum“ gefällt mir jedenfalls sehr gut! Irgendwie berührt er mich. Ich bin auch ein großer Pflanzenfreund!

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner